Nach einigen Jahren im australischen Gastgewerbe verbrachte ich die Sommersaison auf der wunderschönen Insel Ibiza. Dort bekam ich einen Job, bei dem ich Tickets für eine Bootsparty verkaufte und dabei 100 % Provision erhielt. Es war der erste Job, bei dem ich umso mehr Erfolg hatte, je härter ich arbeitete. Es machte so viel Spaß, in der Sonne herumzulaufen und mit Leuten zu plaudern, dass es mir zum ersten Mal in meinem Leben leicht fiel, hart zu arbeiten und motiviert zu bleiben.

Ich entdeckte meine natürliche Begabung für den Verkauf und stieg schnell zu einem der Top-Verkäufer in einem Team von rund 50 Mitarbeitern auf. Ich wurde befördert und leitete ein Team von Ticketverkäufern. Ich war für die Rekrutierung und Leitung des Teams verantwortlich und war auch selbst auf der Straße im Verkauf tätig. Es war ein wirklich tolles Unternehmen. Wir wurden immer zum Essen und zu Teamausflügen eingeladen und alle Mitarbeiter wurden wie Familienmitglieder behandelt.

Als die Sommersaison zu Ende war, stand ich vor der schrecklichen Aussicht, für einen kalten, dunklen Winter nach Großbritannien zurückzukehren und einen Job in einer Bar zu finden. Ich verdiente nur einen Bruchteil meines Gehalts auf Ibiza, wo ich zweifellos überarbeitet und unterbewertet sein würde. Ich hatte über den Sommer etwas Geld gespart und beschloss, damit mein erstes Unternehmen zu gründen. Das Problem war, welches Unternehmen ich gründen sollte. Meine IT-Kenntnisse waren recht dürftig, und ich wusste, dass die Gründung der meisten Unternehmen viel mehr kosten würde als die paar tausend Pfund, die ich gespart hatte. Ich hatte im Haus meiner Mutter schon einige Heimwerker- und Dekorationsarbeiten erledigt und kam so auf die Idee, ein Dekorationsunternehmen zu gründen. Ich wusste, dass ich es schaffen konnte, hielt es aber nicht für ein besonders großes Vorhaben. Als ich meiner Familie und meinen Freunden die Idee vorschlug, war ich enttäuscht, dass sie größtenteils entmutigend waren. Sie sagten mir Dinge wie: „Ich glaube nicht, dass du genug Erfahrung hast“ oder „Ich glaube nicht, dass du genug Kunden bekommen wirst“.

Das Dekorationsunternehmen erwies sich als Erfolg. Ich war am Anfang nicht so gut und machte einige Fehler, aber ich lernte und verbesserte mich, bis ich schließlich selbstbewusst und kompetent in dem war, was ich tat. Obwohl ich nicht viel Geld verdiente, war ich viel glücklicher und motivierter, da ich meine Arbeitszeit selbst bestimmen und die Freiheit hatte, eigene Entscheidungen zu treffen, um das Geschäft zu verbessern.

 

Als ich im Sommer nach Ibiza zurückkehrte, hatte ich eine neue Geschäftsidee. Mir war aufgefallen, dass die Insel einige wirklich schöne, versteckte Orte zu bieten hatte, wie ruhige kleine Buchten, wo man von Klippen springen konnte, und verlassene Nachtclubs hoch oben in den Hügeln. Aber die meisten Touristen verließen den Urlaubsort nur, um in die Nachtclubs zu gehen. Niemand sonst bot damals Inseltouren an, also beschloss ich, ein Auto zu mieten und meine eigenen Minitouren mitzunehmen (maximal 4 Personen!). Ich hatte weder eine Website noch Instagram oder Facebook, aber ich wusste, dass ich persönlich etwas verkaufen konnte. Also habe ich einen Flyer mit Bildern von mir und meinen Freunden an einigen der Orte erstellt, zu denen ich Leute mitnehmen wollte, und bin dann die Strände entlanggefahren, um meine Ausflüge zu verkaufen.

Ich hatte anfangs keine Tickets, also habe ich einfach eine Anzahlung von 20 Euro verlangt und ihnen die Details per WhatsApp mitgeteilt. Ich merkte, dass die Leute beim Weggehen manchmal darüber diskutierten, ob sie gerade betrogen worden waren.

Aber die Leute waren total begeistert von den Touren! So sehr, dass manche am Ende bei Sonnenuntergang weinten! Mir wurde klar, dass ich es liebe, einzigartige Erlebnisse für Menschen zu schaffen, und es war ein tolles Gefühl, einen wunderschönen Tag geschaffen zu haben, an den sich manche Menschen ein Leben lang erinnern werden.

Ich fand, das war eine tolle Idee, aber das Geschäftsmodell war etwas eingeschränkt, da mein Auto nur fünf Sitzplätze hatte und ich maximal drei Touren pro Woche machen konnte, weil ich an den anderen drei Tagen die Tickets am Strand verkaufte.

Also gründete ich im folgenden Jahr Hidden Ibiza. Ich mietete zwei Minibusse, stellte einen zweiten Reiseleiter ein, lernte, wie man eine Website erstellt, und bot unsere Ausflüge über TripAdvisor und Airbnb an.

Mein Geschäftspartner Carl und sein Hund stiegen im darauffolgenden Jahr in das Unternehmen ein, und es wuchs stetig. Ich kaufte zwei eigene Minibusse, und innerhalb von zwei Jahren waren wir die bestplatzierte Trip Advisor-Aktivität unter 170 Aktivitäten auf Ibiza. Ich glaube, der Hauptgrund dafür war, dass es mir nicht nur ums Geldverdienen ging, sondern darum, jemandem einen unvergesslichen Urlaubstag zu bereiten. Deshalb habe ich viel darüber nachgedacht, wie ich das Erlebnis verbessern und so unvergesslich wie möglich machen könnte. Über die Website bekam ich Anfragen nach Bootsfahrten und anderen Aktivitäten, und so erweiterte ich die Website, um Buchungen für verschiedene Aktivitäten wie Yoga, Brunch, Kajakfahren und sogar Heißluftballonfahrten entgegenzunehmen. 2023 verkaufte ich das Unternehmen für einen nicht genannten Betrag.

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2019 begann ich mit Yoga, da eine meiner Mitbewohnerinnen Yogalehrerin war und sie